Dokumentation 2012

Am Mittwoch,  21. November 2012 startete im Audimax der Donau-Universität Krems die NIC 2012.

Zum Auftakt gab es am ersten Abend die Filmvorführung von „Mama Illegal“ (http://www.mamaillegal.com/) und ein anschließendes Gespräch mit dem Regisseur Ed Moschitz Kino im Kesselhaus, Donau-Universität Krems.

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der Vorträge von Dr. Stefan Schulmeister und Mag.a Barbara Herzog-Punzenberger; den Abschluss bildete das Podiumsgespräch „Brüche und Kontinuitäten – Ergebnisse und Ausblick“.

 Filmankündigung und Abstracts

Vortrag Dr. Stephan Schulmeister

Aus einer Welt von Vertrauen und Sicherheit ins „Jeder ist seines Glückes Schmied“ – Die Bedeutung ökonomischer Navigationskarten für die Gestaltbarkeit des Lebens am Beispiel der Nachkriegsgeschichte

Sowohl das individuelle Leben als auch der Prozess der gesellschaftlichen Entwicklung waren in den ersten 25 Nachkriegsjahren in hohem Maß gestaltbar. Denn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stärkten ein Grundgefühl von Sicherheit und Vertrauen. Das Lebenstempo war geradezu gemächlich, das Wirtschaftswachstum enorm. Bei Vollbeschäftigung konnten der Sozialstaat stetig ausgebaut und gleichzeitig die Staatsverschuldung gesenkt werden.

In den vergangenen 40 Jahren nahm Unsicherheit immer mehr zu, das Leben wurde immer weniger gestaltbar, das Vertrauen in die Systeme der sozialen Sicherheit sank. Die (Not)Losung „Jeder ist seines Glückes Schmied“ gewann an Bedeutung. Mit der sich seit 2008 vertiefenden Krise verstärken sich diese Tendenzen.

Die vielfältigen Unterschiede zwischen den beiden „Spielanordnungen“ einer kapitalistischen Marktwirtschaft werden in hohem Maß durch das jeweils dominante Paradigma der Wirtschaftswissenschaften geprägt, also die jeweils von den Eliten verwendeten Navigationskarten.

 YouTube-Video des Vortrages von Schulmeister

 PP-Folien des Vortrages von Schulmeister

Vortrag Mag.a. Barbara Herzog-Punzenberger

Die österreichische Schule im Kontext von Mehrsprachigkeit und Migration –
widersprüchliche Trends seit 2007

„Mein Hauptargument ist dabei, dass es bei gleichzeitiger steigender Akzeptanz und strukturellen Anpassungen an wachsende Diversität gerade in der Schule die kontinuierliche Kürzung der Ressourcen (v. a. auch LehrerInnenstunden, sog. Werteinheiten) alle diese Anstrengungen recht gründlich konterkariert. 2007 habe ich vor allem deshalb als cut-off point gewählt, weil mit dem Antritt von BM Schmied es tatsächlich neue Anstrengungen auf der Steuerungsebene gegeben hat, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, und Ergebnisse aus einer kritischen Außensicht (siehe Europarats- und OECD-Länderprüfung) zu reflektieren. In der Folge wurden einige strukturelle Maßnahmen gesetzt, die allerdings durch die Sparpolitik oftmals zum Verhungern verurteilt waren und so recht wirkungslos blieben.

In der Statistik der erreichten Kompetenzen oder Abschlüssen kann ich keine Auswirkung der Krise bemerken. Die Dynamik im System selbst ist sehr stark, was die allgemeine Höherqualifizierung und den gender-gap betrifft. Soweit mir bekannt, gibt es hier keine Einbrüche etc.“

 YouTube-Video des Vortrages von Herzog-Punzenberger

 PP-Folien desw Vortrages von Herzog-Punzenberger

Brüche und Kontinuitäten – Ergebnisse und Ausblick

Podiumsgespräch mit:

Mag.a Sabine Aydt: Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, freie Kulturwissenschaftlerin; interkulturell geprägt durch die Entwicklungszusammenarbeit in Benin (Westafrika); Vortragende im Fachbereich Interkulturelle Studien, Donau-Universität Krems (DUK). Beraterin für die ARGE Integrationsberatung. Mitbegründerin des österreichischen Netzwerks für interkulturelle Bildung NIC – Networking Inter Cultures. Dissertationsprojekt: Woran scheitert interkulturelle Bildung?

Dorli Kahr-Gottlieb, MA: Generalsekretärin des European Health Forums Gastein. Davor: Koordination des postgradualen Public-Health-Lehrganges an der MedUni Graz. Absolventin des postgradualen Lehrganges „Interkulturelle Kompetenzen“ an der DUK, Mitglied des Arbeitskreises Interkulturelle Kompetenzen (AKIK), langjährige Erfahrung im internationalen Konferenzmanagement, Diversity Management, interkulturelle Trainings.

Dipl.-Psych. Saskia Lackner: Studium der Psychologie mit dem Schwerpunkt Interkulturelle Psychologie, Zusatzstudium „Interkulturelle Handlungskompetenz“. Seit 2011 an der FH Wien der WKW als Forschungsmitarbeiterin tätig; Doktoratsstudium der Bildungswissenschaften, Dissertationsprojekt zu „Third Culture Kids“. Vorstandsmitglied von SIETAR Austria (Society for Intercultural Education, Training and Research).

Dr. Mikael Luciak: Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien, Board Member der International Association for Intercultural Education (IAIE) und Editorial Board Member des Journals Intercultural Education. http://homepage.univie.ac.at/mikael.luciak/Home_de.html

Dr.in Ariane Sadjed: Studium der Psychologie und Kulturwissenschaften in Wien und Berlin. Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB) im Rahmen des Projektes „Angehörige der zweiten Generation von MigrantInnen als Fachkräfte in der Erwachsenenbildung – mig2eb“ (finanziert von ESF und BMUKK; Projektpartnerschaft von der ÖGPB, der Universität Graz sowie dem Bundesinstitut für Erwachsenenbildung – bifeb).

Moderation:

Dr. Hakan Gürses: Wissenschaftlicher Mitarbeiter der ÖGPB; unterrichtete 1997-2011 als Lektor sowie Gastprofessor Philosophie an der Universität Wien und 2005-2011 im Rahmen des Lehrganges „Interkulturelle Kompetenzen“ an der DUK. http://www.hakanguerses.at

 YouTube-Video der Podiumsdiskussion